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Schuhmanufaktur Hackner e.K.Schuhmanufaktur Hackner e.K.

Ein Maßschuh entsteht (10): Fußbett und Schuhspanner

Ein maßgefertigtes, herausnehmbares Fußbett sorgt für zusätzlichen Komfort, während passende Schuhspanner aus Holz die Form des Maßschuhs bewahren.

Das Fußbett

Ein sehr wichtiger Komfortaspekt, der bei klassischen Maßschuhen oftmals nicht zum Einsatz kommt, ist ein maßgefertigtes, herausnehmbares Fußbett. Bei einem Großteil der klassischen Maßschuhe wird als abschließendes Element im Schuhinneren eine Lederdecksohle auf die Brandsohle geklebt, die meist das Herstellerlogo trägt. In manchen Fällen werden zur individuellen Unterstützung des Fußes zusätzlich verschiedene Elemente, z. B. aus Kork, zwischen Brandsohle und Decksohle eingearbeitet.

Ein herausnehmbares Fußbett, wie im Falle unserer Vitallo Kontorline-Modelle, ist eher die Seltenheit. Wird es dazu noch aus höchst atmungsaktivem Climatocork in einem speziellen Vakuumverfahren individuell angepasst, ist es absolut einzigartig. Weitere Informationen zu Climatocork können Sie in diesem Journalbeitrag nachlesen. Mehr zu unserem einzigartigen Fitting-Prozess mittels Vakuum erfahren Sie hier.

Der Schuhspanner

Damit ein Schuh lange seine Form behält, lagert man ihn am besten auf passenden Schuhspannern. Damit sich der Maßschuh im Ruhezustand wieder an seine ursprüngliche Form anpassen kann, er bei jedem Tragen frisch aussieht und perfekt passt, sollte sein Schuhspanner im Idealfall ziemlich genau dem Originalleisten entsprechen, über den er gefertigt wurde.

Auch hier gibt es verschiedene Arten von Schuhspannern. Grundsätzlich sollten sie aus offenporigem Holz gefertigt sein – nicht aus Kunststoff –, damit sie die Fußfeuchtigkeit, die nach dem Tragen im Leder verblieben ist, absorbieren können. Ob die Schuhspanner mehrteilig oder mit einem Federmechanismus zum leichteren Einbringen in den Maßschuh ausgerüstet sind, ist Geschmackssache und entspricht der Philosophie des Hauses. Entscheidend ist, dass der Schuhspanner zum Schuh passt und vor allem richtig eingesetzt wird, sodass er den Schuh optimal ausfüllt. Wird er falsch eingesetzt, z. B. ein linker Schuhspanner in einen rechten Schuh, kann dies schlimmstenfalls die Form des Maßschuhs und damit die Passform negativ beeinflussen. In einem solchen Fall müsste der Schuh vom Schuhmacher nochmals auf dem Originalleisten überarbeitet werden.

Fazit

Wir hoffen, Ihnen mit unserem Journalbeitrag einen kleinen Einblick in die Welt der Maßschuhfertigung gegeben zu haben. Natürlich haben wir uns auf die wichtigsten Stationen beschränkt und die Beschreibung oft an der Oberfläche gehalten. Dennoch sollte für Sie ein Gefühl entstanden sein, dass eine Herstellungsdauer von 40 oder mehr Stunden für einen „echten“ Maßschuh der Realität entspricht – und dass daraus resultierende Preise von mehreren tausend Euro für diese einzigartige Handwerksleistung durchaus gerechtfertigt sind.

Im Umkehrschluss sollten sehr „günstige“ Angebote für Maßschuhe von wenigen hundert Euro stets hinterfragt werden – hinsichtlich der verwendeten Materialien, der Arbeitstechniken, aber vor allem mit der Frage: „Ist das tatsächlich ein echter Maßschuh?“ Ebenso entscheidend ist, wo der Schuh hergestellt wird – in Hochlohnländern wie Deutschland oder in Ländern mit sehr niedrigem Lohnniveau und oft entsprechend schlechten Arbeitsbedingungen für die Menschen, die diese Schuhe fertigen.

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